Schleppangeln-Wiki / Trolling -Wiki 
                           Was man über das Schleppangeln oder auch Trolling wissen muss

Diese Seite wird noch erstellt.

Downrigger

Downrigger gibt es in verschiedenen Ausführungen. Vom ganz kleinen Model, welche man auch an einem Kajak anbauen kann, bis zum elektrischen high End Modell.

Auf dem europäischen Markt haben sich die Hersteller Scotty aus Kanada und Cannon aus den USA durchgesetzt.

Die Scottys zeichnen sich durch Einfachheit und ihre wahnsinnige  Robustheit aus, während die Cannon technisch aufwändiger, mit einigen Highlights aufwarten.

Downrigger kommen immer dann zum Einsatz, wenn wir mit unseren Ködern tief hinunter möchten.

Im Klartext: Die größte Tauchscheibe oder auch Supertieftauchwobbler kommt nicht tiefer als vielleicht seriöse10-15 m. Ab 10m Angeltiefe sollte man einen Downrigger nutzen.

Vereinfacht gesagt ist ein Downrigger ein Auslegerarm mit einer Spule voll Schnur, mit dem man Bleigewichte von bis zu 9 Kg in Tiefen bis zu 100 m hinunterlassen kann.

Dabei verwendet man entweder ein Edelstahlseil oder ein Dyneemaseil um das Gewicht nach unten in die Tiefe zu bekommen. Auf das Seil werden dann sogenannte Stackerklemmen befestigt, welche wiederum mit einem Stück Schnur mit einem Auslöseclip verbunden sind.

In den Auslöseclip wird die Hauptschnur der Downriggerrute eingeclipt, welche dann bei einem Biss aus dem Clip gezogen wird.  

Soweit die grundsätzliche Erklärung was ein Downrigger ist, doch wie genau kann man diesen verwenden?  

Funktionweise eines Downriggers

Wir haben die Downriggerrute mit einem Schleppköder bestückt und bringen diesen über das Heck des Bootes zwischen 5 und 15m aus (Der Clip ist schon am Downriggerseil befestigt)

Die Hauptschnur der Downriggerrute wird in den Clip eingelegt und die Downriggerrute in einen Rutenhalter am Downrigger oder in dessen Nähe eingestellt, die Bremse der Rolle ist extrem leicht eingestellt, nun wird die Bremse der Downriggerspule langsam gelöst und der Köder auf die gewünschte Tiefe hinuntergelassen.

Etwas Zugkraft sollte auf der Rollenbremse bleiben, da es sonst ganz sicher zu Tüddelage und Perückenbildung kommt!

Jetzt wird die Spulenbremse des Downriggers festgestellt, ebenso die Bremse der Downriggerrute.

Die Bremse der Rolle sollte auf Strike stehen, oder vereinfacht: So fest, damit der Fisch sich hakt und trotzdem noch Schnur abziehen kann.

Anschließend wird die überschüssige Schnur eingekurbelt und die Downriggerrute extrem vorgespannt. Nun ist die Downriggerrute einsatzbereit.

Beißt nun ein Fisch, zieht dieser die Hauptschnur aus dem Clip und die Downriggerrute schnellt nach oben.

Durch das zurückschnellen der Riggerrute entsteht ein Selbsthakeffekt. Wenn der Fisch den Köder genommen hat, neigt sich die Downriggerrute wieder nach unten und man nimmt die Downriggerute aus dem Rutenhalter und drillt den Fisch ans Boot. Extreme Unterströmungen, Seegras, Kraut und Plastiktüten bringen manchmal auch die Downriggerrute zum auslösen.

Man kann an einem Downrigger mehrere Downriggerruten fischen. In der Regel maximal 3 Stück. Das hängt in erster Linie von der Wassertiefe ab. Je tiefer es ist, umso mehr Downriggerruten kann man ausbringen.


Welcher Downrigger ist der richtige?   

Für welchen Downrigger man sich entscheidet hängt von der Größe des Bootes, den persönlichen Vorlieben und natürlich dem Budget ab.

Für Kajaks eignen sich hervorragend folgende Modelle:

Scotty 1073 Downrigger, dieser ist extrem Compact und einfach zu installieren. 

Für kleine Boote bis ca. 5,00 m kommen die Scotty Downriggermodelle

1050 Dephtmaster und der 1080 Strongarm in die engere Auswahl.

Oder folgende Cannon Modelle:

Laketroll und der Easytroll 

Während sich bei kleineren Booten bis 5,00 m eher nicht die Frage nach manuellen oder elektrischen Downriggern stellt, sieht es bei Bootsmodellen in der Plus 5 Meter Klasse schon anders aus. Hier entscheidet dann tatsächlich das Budget darüber. Grundsätzlich ist ein manueller Downrigger ausreichend. Elektrische Downrigger sind natürlich komfortabler, aber auch anfälliger für elektrische Probleme. Gerade bei der Angelei in großen Tiefen spielen die elektrischen Downrigger ihre großen Stärken aus. Während man den Fisch drillt, kann man das Blei schon automatisch hochfahren lassen. 

So hat man sehr schnell eine Seite vom Heck frei für den Keschervorgang.

Bei den großen, manuellen Downriggern gibt es Modelle mit Teleskoparm und ohne Teleskoparm. Wobei die elektrischen Modelle grundsätzlich immer mit Teleskoparm ausgestattet sind, Ausnahme ist der Cannon Magnum 5.

Manuell ohne Teleskoparm wäre der Cannon Unitroll 5 und der Scotty 1080 Strongarm.

Manuelle Downrigger mit Teleskoparm:

Scotty 1091 Longarm

Cannon Unitroll STX 10 und die höherwertige Variante Unitroll STX 10 TS

Normale elektrische Downrigger

Scotty 1116 und der hochwertigere Scotty 2116 HP

Cannon Magnum 5 + 10 und der hochwertigere Cannon Magnum 10 TS   

Als teuerste Modelle, welche mit sehr vielen Features aufwarten , wie Bodenverfolgung, Wlan Anbindung, Humminbird Einbindung und vieles weitere mehr.

Cannon Optimum und der hochwertigere Cannon Optimum TS 

Der Vorteil von Teleskoparmen ist die Entfernung des Stahlseil von der Bordwand. Welches wiederum bei Kurvenfahrten mit Unterströmung den Vorteil hat, das zum einen das Stahlseil nicht so leicht in die Schraube gerät und die geschleppten Köder sich nicht zu nahe kommen können.

Wenn man den Downrigger vornehmlich im sitzen bedienen möchte oder muss, sind Downrigger mit kurzem Auslegearm die bessere Wahl. Dieses ist bei Booten mit niedriger Bordwand oft der Fall.

Bei Downriggern mit Telekskoparm sollte man immer einen Weight Retreiver montieren, welcher einem hilft, das Downriggerblei ans Boot zu ziehen. Dadurch kommt man nicht in die Bedrouilie sich zu weit über die Bordwand zu lehnen, was bei hohem Seegang besonders gefährlich werden kann. Auch das Stahl oder Dyneema Seil kann dann nicht in die Hand schneiden.

Ob elektrisch oder manuell hängt natürlich besonders vom vornehmlichen Fahrtgebiet und der Geldbörse ab.

Fährt man oft mit tief geführten Downriggerbleien, macht ein elektrischer Downrigger sehr viel Sinn, da es schon sehr anstrengend werden kann ein bis zu 9 Kg schweres Blei über den Tag des öfteren hochzukurbeln.

Wichtig bei allen Downriggermodellen ist, vor das Downriggerblei einen Snubber zu montieren, quasi einen Ruckdämpfer, dieser sollte auch regelmäßig getauscht werden. Durch die schwankenden Bewegungen eines Bootes ist das Downriggerblei unter Wasser sehr träge und erhöht die Last auf den Downrigger, das Downriggerseil und die Bordwand des Bootes dies zu lindern ist die Aufgabe eines Snubbers.

Um einen Downrigger anzubringen gibt es viele Möglichkeiten. Die Anbaustelle sollte nicht direkt in der Ecke des Bootes sein, da es einfacher ist mit einem Downrigger zu arbeiten. Wenn man selbst in der jeweiligen Ecke stehen kann, kommt man besser an das Downriggerseil  heran.

Und das allerwichtigste, die auserkorene Stelle muss in der Lage sein die entstehende Last aufzunehmen. Bei den großen Modellen ist die entstehende Hebelwirkung sehr hoch. Dabei muss auch immer bedacht werden, dass sich ein Downriggerblei auch mal irgendwo festsetzen kann. Steine, Seegrund oder Netze. Das sollte die Anbaustelle auch aushalten können.

Zweckdienlich ist natürlich ein sogenannter Drehteller. Bei den höherwertigen Modellen sind diese meist dabei, bei den kleineren lohnt sich oft eine weitere Investition.

Bei fast allen Downriggermodellen ist es möglich an ihnen mehrere Rutenhalter zu befestigen. Dadurch muss man diese nicht zusätzlich am Boot selbst anbringen.

Am idealsten ist bei Downriggerruten ein Winkel von 45° und starker Vorspannung. Der Grund: Damit bei einem Anbiss der Schnurbogen effektiv und schnell überwunden wird. Bei kleineren Fischen, welche es nicht schaffen, die Hauptschnur aus dem Clip zu ziehen muss man auf ein zucken an der Rutenspitze achten und die Schnur durch einen beherzten Ruck selbst mit der Downriggerrute aus dem Clip lösen. Auch das nicht mehr rytmische auf und ab beim Flasher und Dodgerfischen an der Rutenspitze ist ein Idikator für Kraut oder Kleinfisch am Downrigger.

In den letzten Jahren haben viele Schleppangler auf geflochtene Schnur als Hauptschnur umgestellt. Solltest du auch mit diesem Gedanken spielen, ist es wichtig, eine robuste monofile Vorschnur zu wählen, welche in den Clip geklemmt werden kann. Geflochtene Schnur ist zum einen zu rutschig für die meisten Clips. Auch zum Schnurbruch bei Klemmeinwirkung neigen geflochtene Schnüre.

Downriggerbleie

Was für ein Downriggerblei sollte man nehmen?

Grundsätzlich sollte man ein Downriggerblei wählen, womit das jeweilige Downriggermodel gewichtstechnisch klarkommt und welches zu der jeweiligen Schlepptiefe passt.

Als Modelle gibt es das Althergebrachte Kugelblei. Dieses sollte man aber maximal bis 2 Kg nutzen, größere Kugelmodelle haben den Nachteil zu weit nach hinten raus zu laufen, da bieten sich andere Modelle an. Die Kugelmodelle eignen sich noch für die kleinsten Downriggermodelle auf Kleinbooten und Kajaks.

Ein Klassiker, welcher aber immer noch gerne gefischt wird und seine Berechtigung hat, ist die sogenannte Fischform. Meist in der Gewichtsklasse von 4,7 Kg genutzt. Durch seine Flossen zieht sich dieses Blei wie ein Paravan zusätzlich nach unten und gleicht damit sein geringeres Gewicht aus.

Die Torpedoform ist eine sehr gute Form für ein Downriggerblei. Diese Form gleitet sehr gut durchs Wasser und wandert nicht weit nach hinten raus.

Das gleiche gilt für die Schwedenform. Auch diese gleitet durch seine Form sehr gut durch das Wasser. Beide Modelle werden durch Heckflossen stabilisiert. 

Grundsätzlich werden diese Bleie in Zukunft sicherlich durch Bleifreie Modelle ersetzt werden. Wie diese dann aussehen werden und wie diese laufen, wird man dann sehen.

Am gebräuchlichsten sind Modelle der 5 bis 7 Kilo Klasse, die schweren Modelle kommen in größeren Tiefen zum Einsatz, wobei dies nicht das einzige Kriterium ist. Es kommt darauf an, welche und wie viele Köder man an den Downriggern fischen möchte und natürlich ob mit oder ohne Flashern.  

Zum Transport der Downriggerbleie kann man sogenannte Weight Mates von Scotty verwenden. Dort kann man die Downriggerbleie während des Transportes befestigen.

Autostopp bei elektrischen Downriggern,

Hier liegt ein großer Unterschied zwischen den beiden Herstellern Scotty und Cannon.

Die Scotty Downrigger arbeiten mit sogenannten Stopperperlen, welche man in das Downriggerseil klemmt. Dabei gibt es den Unterschied zwischen Stahlseil und Dyneemaseil. Die schwarzen und gelben Stopperperlen sind für das Stahlseil und die roten Stopperperlen für das Dyneemaseil. Diese werden beim eingestelltem Autostop durch den Autostop gezogen und schalten diesen beim Durchlaufen des Autostops aus. Dies hat den Vorteil das man den Downrigger an veschiedenen zum automatischen Stoppen bringen kann, auch vor Stackern z.b.

Dies ist bei Cannon nicht möglich. Cannon Downrigger stoppen vorprogrammiert, automatisch, sobald entweder der Snubber die Wasseroberfläche durchbricht oder wenn ein Snubber nicht verwendet wird das Downriggerblei selbst. Dies hat natürlich den Nachteil, dass man bei Stackern selbst darauf achten muss, das man den Downrigger ausschaltet.  

Was ist stackern und was verwendet man dazu?

Als stackern bezeichnet man das anbringen von mehreren Auslöseclips an einem Downriggerseil.

In der Regel befestigt man bis zu 3 Downriggerruten pro Downrigger, wenn die Wassertiefe es hergibt.

Zum stackern kann man verschiedene Varianten und Stackerklammern nutzen Am gebräuchlichsten ist die Stackerklammer aus Edelstahl. Diese ist einfach und schnell am Downriggerseil anzubringen und zu entfernen, hat aber auch den Nachteil, das Stahlseil zu knicken und dadurch auf Dauer zu schädigen. Auch an einem Dyneemaseil hält diese Stahlklammer nicht wirklich gut.

Die Staxxklammer aus Skandinavien hat mehrere Vorteile, die wird auf das Downriggerseil geklemmt und hat den zusätzlichen Vorteil von alleine Auzulösen und dadurch nach unten zum Downriggerblei zu rutschen. Durch dieses System beschädigt die Stackerklammer das Downriggerseil nicht und hält auch relativ gut auf Dyneemaseil. Einziger Nachteil, sie ist relativ Voluminös.

Die halbrunde Stackerklammer von Grizzly ist aus Kunststoff und beschädigt das Stahlseil ebenfalls nicht mit ein wenig Übung ist diese schnell ein und ausgeklemmt, allerdings ist sie nicht für ein Dyneemaseil geeignet.

Als weitere Möglichkeit eignet sich die Verwendung zweier Auslöseclips, zunächst wird um das Downriggerseil ein Snap gelegt, darüber in das Downriggerseil den ersten Auslöseclip, dieser verhindert das nach oben rutschen, der zweite wird für seine eigentliche Aufgabe gebraucht. Vorteil eine Beschädigung ist damit komplett ausgeschlossen, allerdings kann man mit dieser Methode die Downriggerrute nicht so stark vorspannen, da sonst der Clip auslösen kann.

Stackern

Die ausgebrachte Länge und die Abstände der zu stackernden Ruten ist wie bei vielen Dingen beim Schleppangeln / Trolling von eigenen Erfahrungen des jeweiligen Anglers abhängig.

Man kann jedoch sagen je flacher die Wassertiefe desto weiter sollte der Köder achteraus gebracht werden um die Scheuchwirkung des Bootes zu verringern.

Allerdings hat die auch den Nachteil, das die Köder zu viel Platz in Anspruch nehmen und beim Ausbringen der Tauchscheiben oder die Köder der Boards sich mit den Downriggerködern verhaken können.

Es gibt natürlich immer eine Faustregel, die Abstände der Stacker zueinander auf der Downriggerseil, 3-6 m und die jeweiligen Längen der ausgebrachten Ruten von oben nach unten, der obere Köder sollte immer der am weitesten entfernte Köder sein , ca. 10m, dann folgt ca.7m und schließlich ca. 4m  an dem untersten Stacker.

Welche weiteren Reizköder man noch zusätzlich am Downrigger fischen kann behandeln wir unter dem entsprechenden Thema.

Um nun die Ruten beim Stackern hinunter zu lassen geht man wie folgt vor, der erste Köder wird achteraus gelassen, bei 3 Stackern also ca. 4m , wir klippen diesen in den Auslöseclip und klemmen die Stackerklemme in das Downriggerseil oberhalb des Snubbers, es ist sinnvoll die Knarre der Multirolle dafür anzuschalten und die Bremse der Multirolle sehr weich einzustellen, die erste Downriggerrute wird in den innersten Rutenhalter am Downriggersystem gestellt und 3-5m abgelassen, nun wird der 2.Köder achteraus gelassen also ca. 7m, die Hauptschnur der Downriggerrute wird in einen weiteren Auslöseclip gelegt und die Stackerklammer in das Downriggerseil geklemmt, die 2. Downriggerrute wird in den mittleren Rutenhalter des Downriggersystems gestellt und mit der entsprechend vorbereiteten Multirolleneinstellung wie bei der ersten Downriggerrute, werden jetzt beide Downriggeruten weitere 3-4m abgelassen, nun folgt das gleiche prozedere bei der 3. Downriggerute, nur mit einem ca. 10m achteraus gelassenem Köder und die 3. Downriggerrute kommt in den äußeren Rutenhalter des Downriggersystems. Das ganze wird jetzt auf die Wunschtiefe hinutergelassen und nachdem die Downriggerbremse gefasst hat wird eine Downriggerrute nach der anderen vorgespannt, dabei natürlich die Bremse der Multirollen festziehen und zwar soweit, das unter der gespannten Rute gerade so keine Schnur mehr von der Multirolle freigegen wird. Fertig ! Was sich hier im Moment kompliziert anhört, ist es in der Praxis, mit ein wenig Übung nicht.

Wenn man mit weniger Ruten am Downrigger fischt, kann man die entsprechenden Schritte natürlich anpassen.

Es kommt häufig vor ,das sich die Hauptschnur um den obersten Ring an der Downriggerute vertüdelt, dies kann man verhindern, in dem man die Downriggerrute beim ablassen zunächst „falsch“ herum in den Rutenhalter stellt, die Multirolle „hängend“ benutzt wird und diese dann nach dem ablassen richtig herum stellt andere Angelkollegen verwenden an den Downriggern Inline Schleppruten, mit beiden Methoden kann man effektiv dieses Phänomen begegnen.

Sollte man mehrere Ruten am Downrigger verwenden, ist es ratsam bei einem Biss an einer Rute einen weiteren anderen Köder auf dieselbe Tiefe zu bringen, oft erfolgt daraufhin ein weiterer Biss, sei es, das die Köder plötzlich eine andere Bewegung machen, sei es das die Fische als Trupp in entsprechende Tiefe unterwegs sind, effektiv ist es in jedem Fall.