Schleppangeln-Wiki / Trolling -Wiki 
                           Was man über das Schleppangeln oder auch Trolling wissen muss
Seelachs


Nun führe ich mein persönliches Lieblingsgerät für das Seelachsangeln auf der Ostsee und in Norwegen auf:

Rute 1: Savagear Salt 1DFR Slow Jigging 2,03m 20-90 Gramm

Rute 2: Aquantic Sea Jig LX  2,4m bis 90 Gramm

Stationärrolle: Okuma Azores Blue 4000

Hauptschnur: 0,12er Spiderwire Stealth Smooth Braid 8




Kommen wir zuerst auf unsere Seelachse in der Ostsee zu sprechen.

Seit 2010 fangen wir vom Boot regelmäßig Seelachse in der deutschen Ostsee. Besonders die Lübecker Bucht ist ein Seelachs Hotspot.


Als Köder in der Ostsee kommen 30-60 Gramm Pilker und 10 cm Gummifische bis 80 Gramm in Frage. Die Seelachse in der Lübecker Bucht nehmen den Köder oft in der Absackphase, direkt beim ablassen am Boot. Eine bestimmte Farbe konnten wir bisher nicht eindeutig ermitteln, aber grün mit silber oder weiß geht gut.

Ein guter Gummifisch für Seelachs in der Ostsee: Iron Claw Slim Jim Non Toxic 10 cm

Passende Bleiköpfevon 40-120 Gramm für die Gummifische: Zebco Z Sea Jigkopf orange

Auch auf Paternoster gehen die Seelachse in der Ostsee. Wir haben bis 92 cm große Seelachse bis 2020 gefangen. Das Paternoster muss also schon etwas aushalten.

Ein gutes Seelachspaternoster für die Ostsee: Shakespeare Sea Rigs Lumiflash

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Nun zu den Seelachsen in Norwegen

Um kleine Seelachse als Köderfisch für die Naturköderangelei zu beschaffen, fahren wir Untiefen, mit steil abfallenden Kanten, an. Die weithin sichtbaren Stangen auf dem Wasser, sind fast immer ein Garant für kleine Seelachse (und Pollack!). Oft sieht man Möwen auf dem Wassers sitzen oder ins Wasser stoßen, besonders bei auflaufendem Wasser.

Ein stabiles 2 Haken Gummimakk System: Sea Rig Seelachs

Die leichtere Variante mit 5 Haken: Zebco Z Sea Universal Sea Rig


Die großen Seelachse befischen wir mit Speepilkern oder schnell sinkenden Pilkern. Das monofile Vorfach sollte mindestens 0,60 mm Stärke haben.

Ein hervorragender Speedpilker für Norwegen: Aquantic Javelin Speedpilker in pink/weiß

Ein schnell sinkender Universalpilker: Zebco Z Sea  Ruby Head

Bei auflaufenden Wasser suchen wir an Unterwassererhebungen nach Kleinfischschwärmen mit dem Echolot. Oft sieht man dann auf dem Bildschirm unter und neben den Kleinfischschwärmen schwarze Striche oder langgezogene Sicheln. Das sind gößere Seelachse. Den Bügel öffnen und den Pilker ohne Beifänger und sonstiges Lametta absacken lassen. Auf dem Grund aufditschen lassen, Bügel zu und im Eiltempo einkurbeln.

Im Frühjahr stehen die Seelachse oft in 10-40 Meter Wassertiefe. Wenn sich das Meer im Sommer erwärmt, gehen die Seelachse tiefer, oft erwischt man die Seelachse erst wieder ab 70 oder 80 Meter.



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Die Schleppangel oder auch Trollingvariante mit Downrigger auf Seelachs:

Im Juli 2013 waren wir am Etnefjord in Südnorwegen. Es war ein Familienurlaub mit Freunden und unserem Trollingboot, der Blue-Fin, im Schlepptau. Der Etnefjord ist ein Ableger vom Hardangerfjord und liegt ca. 100 km südlich von Bergen.


Wir hatten uns bei auflaufenden Wasser die innere Bucht vom Etnefjord zum gezielten Trolling auf Seelachs ausgesucht. Das Oberflächenwasser hatte 22°C. Durch denn Lachsfluss Etne, welcher in den Etnefjord fliesst, ging die Wassertemperatur im Mündungsbereich auf 18°C an der Oberfläche runter. Das war scheinbar für die Fische ein Sammelpunkt, zumindest bei Fluthöchststand.
An den Tauchscheiben gab es leider nur Makrelen und Hornhechte. Die Inlineplanerboards brachten das gleiche Ergebnis.
Unsere Downrigger ließen wir dann 25-40 m tief laufen. Die Wassertiefe betrug hier zwischen 35-60 m. Auf unserem Echolot sahen wir kleine Futterfischschwärme und einzelne Sicheln durch das Mittelwasser sausen. Das war dann wohl unser Zielfisch.
Unsere beiden Cannon Easi Troll Downrigger fahren wir generell mit 4,7 kg Fischbleien.
Als Köder verwendeten wir 7-10 cm lange Wobbler und Grizzly Inline Wobbler am VK Salmo 2 Flasher. Die Ködergrösse brachte mit 7-10 cm länge die besten Fangergebnisse. Auch die Köderfarbe war auf blau/weiss mit schwarzen Punkten oder Streifen fixiert. Andere Farben brachten viel schlechtere Fangergebnisse.


Unser Trollingspeed lag bei 1,2-2,4 Knoten SOG, je nach Strömung.
Wir hatten Ende Juli auch reichlichst Feuerquallen in allen Wassertiefen, daher hatten wir immer einen VK Salmo  2 Flasher vor den Köder geschaltet. Die Feuerquallen würden einen Blinker, oder Apex sofort verschmutzten und die Laufeigenschaften völlig zum erliegen bringen. Keine Lockwirkung, keine Bisse.



OK, auf dem Bild oben ist mal ein grüner Grizzly Inline Wobbler am Rigger gewesen, der Ging auch ganz gut :-)
Im Grunde genommen ist es sehr einfach auf Seelachs zu Trollen. Das Equipment mal vorausgesetzt. Wenn man die Schwarzrücken erstmal auf dem Echolot gesichtet hat, die Downrigger in die entsprechende Tiefe bringen und dann rappelt es auch recht zügig.

Das Riggerblei bis 32 Meter abgelassen, mitten in den Seelachsschwarm!


Mit unseren 4,7 Fischbleien am Downrigger ist aber bei 35-40 m Schluss. Wir hatten bei Fluthöchststand auch mal so wenig Strömung, das wir auf 45 m runter kamen.
Mit unserem relativ leichten Trollingzeug machte es einen Riesenspass die Schwarzrücken zu drillen.



Ohne die lästigen Feuerquallen, welche in diesem Sommer besonders zahlreich waren, hätten wir auch erfolgreich mit Blechködern trollen können.